Über die ambitionierten Mobilfunk- und Internetpläne von Google haben wir schon mehrfach berichten können. Nun gibt es neue Nachrichten aus dem Bereich der 5G-Entwicklung.
Von einem Space-Bahnhof in New Mexico aus testet der Suchmaschinen-Riese aktuell solarbetriebene Dronen, welche für die Netz-Versorgung mit 5G sorgen sollen. Das Projekt trägt aktuell den Namen SkyBender.
Geheime Tests mit Dronen nicht mehr so geheim
„Projekt SkyBender: Googles geheimnisvolle 5G-Internet-Dronen-Tests aufgedeckt“, so titelt die Zeitung The Guardian dieser Tage. Von der Luft aus soll das superschnelle Internet der fünften Mobilfunk-Generation übertragen werden, wenn es nach den ambitionierten Plänen des Projekts SkyBender geht. Im Rahmen der Forschungen wurden im Süden der USA solarbetriebene Dronen in die Luft geschickt.
Das Projekt scheint Google äußerst wichtig zu sein, denn neben im letzten Sommer eigens konstruierten Dronen wurden für diese nicht nur ein Hangar mit rund 1.400 m² Fläche angemietet, sondern auch ein eigenes Kontrollcenter errichtet. Die Dronen werden aktuell getestet und operieren zur Realisierung von schnellen Datenraten im mobilen Netz mit Millimeterwellen von 28 GHz.
Einschätzung der aktuellen Untersuchungen namens SkyBender
Jacques Rudell, seines Zeichens Professor an der University of Washington in Seattle, äußerte sich zu dem Projekt folgendermaßen: „Der große Vorteil von Millimeterwellen ist der Zugang zu einem neuen [Wellen-]Spektrum, da das existierende Mobilfunk-Spektrum überfüllt ist. Es ist vollgepackt und es gibt keine Ausweichmöglichkeiten.“
Dennoch sieht Rudell die Experimente von Google auch kritisch. Denn Millimeterwellen haben eine viel kleinere Reichweite als die längeren Wellen, die etwa bei 4G (LTE) eingesetzt werden; oft nur ein Zehntel der aktuellen Mobilfunkbänder. Um Millimeterwellen also von Dronen in großer Flughöhe effektiv anwenden zu können, bräuchte es eine gezielte, phasengesteuerte (Phased-Array) Übertragung. Dazu Prof. Rudell: „Das ist sehr schwierig, sehr komplex und verbraucht eine Menge Energie.“
Weitere Informationen und Daten
Die Tests der Dronen von dem privaten Weltraumflughafen aus dauern noch bis zum Juli an. Die bereits benannte Phased-Array-Technologie wird auch dann vonnöten sein, wenn das Wetter nicht mitspielt – also wenn Nebel, Wolken und Regen die Verbindung beeinträchtigen können. SkyBender steht zudem in Verbindung mit Google Loon, dem Projekt, mit dem Mobilfunk per Wetterballon in 20.000 Metern Höhe in schlecht oder nicht abgedeckte Gebiete gebracht werden soll. Die Miete für den Hangar kostet Google übrigens 1.000 Dollar am Tag.