Auch in Zeiten des schnellen, mobilen Datenaustauschs für Smartphones und immer günstiger werdenden Daten-Tarifen ist das Internet „aus der Wand“ noch lange nicht wegzudenken. Dabei ergeben sich nicht nur bei der Buchung eines neuen Anschlusses, sondern auch allgemein gern die Fragen: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen den verschiedenen Arten; was bedeuten die Kürzel DSL und VDSL? Und was ist so besonders an Kabel-Internet? Im folgenden Artikel wollen wir ein bisschen Licht ins Dunkel bringen.
Kurzer geschichtlicher Rückblick
Bevor es DSL, VDSL oder sogar Kabel-Internet gab, wurde das Internet über Modems oder ISDN-Verbindungen realisiert. Bei der Verwendung von Modems wurde während der Internetnutzung die Telefonleitung belegt; Gespräche waren nicht mehr möglich. Durch ISDN-Anlagen wurden dann schon mehrere (anfangs zwei) Leitungsnutzungen gleichzeitig möglich. Das heißt, dass entweder mehrere Gespräche gleichzeitig geführt oder neben einem Gespräch auch im Internet gesurft werden konnte. Zudem waren ISDN-Anschlüsse schon deutlich schneller als Modems.
Informationen zur DSL-Technologie
Galt in den 1980ern ISDN als Innovation, so gilt DSL derzeit schon als Klassiker. Oftmals werden die Begriffe DSL und Breitband kaum noch voneinander getrennt. DSL steht dabei für Digital Subscriber Line, also für den digitalen Teilnehmeranschluss. Durch die digitale Leitung können mehrere Verbindungen (Telefone, Internetgeräte, Fax, etc.) gleichzeitig realisiert werden.
Die Technologie wurde seit der Einführung natürlich stetig weiterentwickelt, sodass es inzwischen schon mehrere Nachfolge-Generationen gibt: SHDSL, ADSL und ADSL+. Die Downstream-Raten mit ADSL und ADSL+ werden mit bis zu 16 MBit/s angegeben. Der reelle Wert hängt stark von der Entfernung des Anschlusses zum Verteiler ab.
Der große Vorteil von DSL-Anschlüssen ist, dass sie im Grunde überall möglich sind. Zudem gelten sie als stabil und als beste Lösung für ein durchschnittliches Nutzerverhalten.
Die nächste Generation: VDSL
Mit VDSL sind schon größere Downstream-Geschwindigkeiten möglich. So verspricht die erste Generation, VDSL, bereits bis zu 60 MBit/s. VDSL 2 soll sogar Maximalwerte von 100 MBit/s bringen. Natürlich variiert der reelle Wert auch hier je nach Leitungslänge und Auslastung des Netzes. VDSL wurde anfangs als VHSDSL bezeichnet, da es die Abkürzung für Very High Speed Digital Subscriber Line (Sehr schneller digitaler Teilnehmeranschluss) ist.
Die schnellen Daten-Raten entstehen aus der Hybrid-Natur des Anschlusses. Die Leitungen im Allgemeinen sind aus Glasfaser. Für das letzte Stück, also vom letzten Verteiler zum Endnutzer, wird wiederum ein Kupferkabel genutzt. So wie beim einfachen DSL auch. Geht das Glasfaserkabel dementgegen bis zum Endnutzer, dann spricht man von einem Kabelanschluss oder von FTTH.
Der Kabelanschluss: immer höhere Daten-Raten
Bei FTTH, also Fiber To The Home (Glasfaser bis nachhause), gibt es derzeit ein stark ausgeführtes Rennen der Anbieter um die größten Downstream-Raten. Zudem geht der Ausbau dieser Technologie immer weiter voran; in großen Städten, aber auch teilweise in kleineren Ortschaften. Als Standard-Downstream wird bei FTTH-Anschlüssen wird eine Rate von 100 MBit/s angesehen. In Großstädten stehen zuweilen aber auch schon 200 MBit/s zur Verfügung; selten mehr.
Der große Vorteil bei Kabel besteht natürlich in der Daten-Geschwindigkeit. Der Nachteil ist die (noch) eher geringe Verfügbarkeit – vor allem auf dem Land.