Am 03.04. beschlossen die europäischen Volksvertreter das Ende der Roaming-Gebühren. Wahrscheinlich Ende 2015 werden Verbraucher sie zum letzten Mal zahlen müssen. Und weiterhin gab es eine Abstimmung über die Netzneutralität. Was es genau damit auf sich hat, kann man hier lesen.
Gebührendeckelung ab Juli 2014
Ein bindendes Ende für 2015 gibt es noch nicht, da der EU-Rat, also die einzelnen Mitgliedsstaaten, der Entscheidung noch zustimmen müssen. Das ist so ähnlich wie in Deutschland, dass vom Parlament beschlossene Gesetze auch zusätzlich vom Bundesrat abgesegnet werden müssen. Zusätzlich sollen ab 01. Juli die Roaming-Gebühren für alle Mobilfunkanbieter innerhalb der EU gedeckelt werden. Für Telefonate im EU-Ausland dürfen Anbieter nur noch maximal 23,8 Cent pro Minute berechnen, empfangende Telefonate haben eine Höchstgrenze von 5,95 Euro. Die mitunter exorbitanten Roaming-Gebühren werden enorm gedrosselt auf 23,8 Cent. SMS kosten dann nur noch 7 Cent. Der Mobilfunkanbieter E-Plus schaffte seine Roaming-Gebühren für die Marken Aldi Talk, simquadrat, AY Yildiz, Ortel Mobile und Mobilika bereits ab, effektiv ab April.
Netzneutralität wird gestärkt
Mit überwältigender Mehrheit sprach sich das europäische Parlament weiterhin für das Telekom-Paket aus. Dieses ist ein wichtiges Paket für die Netzneutralität, da es besagt, dass Internetanbieter keine Dienste, egal aus welchen Gründen, verlangsamen dürfen. Der Grundsatz der Netzneutralität ist, dass alle Datenpakete gleichwertig sind. Es darf keine Diskriminierung nach Inhalten geben. Lange wurde vermutet, und genaugenommen haben die Netzbetreiber dafür Lobby gemacht, dass die Netzbetreiber bald für spezielle Dienste oder Seiten extra Abrechnungen anfertigen wollen mit unterschiedlichen Preisen. Mit 534 zu 25 Stimmen verneinte das das Parlament.
Das Telekom-Paket aus Sicht der Telekom-Konzerne
Die ersten Pläne der Firmen Dienste wie Skype oder Messenger bald blockieren zu können und nur für extra Beiträge freizuschalten, müssen erstmal wieder in der Schublade verschwinden. Eine Blockierung wird in der Folge nur bei Gerichtsbeschlüssen zugelassen. Die Argumente der Betreiber, die Überbelastung der Netze und die Sicherheit des Netzes wurden kaum beachtet, aber mit gültigen Gerichtsbeschlüssen soll auch das möglich sein.
Fazit
Die Entscheidung ist ein großer Gewinn für alle Verbraucher. Nicht nur werden die Kosten effektiv in Kürze gedrosselt, die zusätzlich Roaming-Gebühren fallen wahrscheinlich bald ganz weg. Die Zustimmung des Rates kann man hier als Formalität betrachten.