FairPhone: ein echt faires Smartphone

Zugegeben: wir freuen uns über neuen technologischen Schnickschnack, kaufen Computer, Fernseher, Tablets und Smartphones, kurz gesagt, fairphone aufrechtalles, was auf dem neuesten Stand der Technik steht, von weltbekannten Marken, und lassen es uns dabei auch gerne etwas kosten.

Was aber zumeist nicht in diesen Kosten reflektiert wird sind die niedrigen Löhne, die die Angestellten oder Angestellten von Subunternehmen,die mit weltbekannten, renommierten Unternehmen zusammenarbeiten, erhalten. Spätestens nach dem entsetzlichen Vorfall in Bangladesh sollten uns die Augen aufgegangen sein, auch wenn es sich dort um die Textilindustrie handelte: die Arbeitsbedingungen in Billiglohnländern sind oft prekär und unaushaltsam.

FairPhone, ein Projekt aus den Niederlanden, dass die Herstellung eines fairen Smartphones zum Ziel hatte, zeigt, dass es auch anders geht.

FairPhone: Schritt für Schritt zum fairen Smartphone

Das FairPhone Projekt weiß, dass es gegen den Mainstream kämpft. Die Probleme beginnen schon ganz am Anfang: ein Smartphone benötigt Edelmetalle. Die werden meist aus Bergbauländern wie dem Kongo geliefert. Danach kommt es zu Massenarbeitsstätten, die sich zumeist in Südostasien und in Südamerika befinden.

Die Smartphone Hersteller stehen unter Druck, sind gezwungen, die Preise zu drücken, die Kosten der gesamten Produktionskette zu senken, und dabei Qualität und Design nicht herunterzuschrauben.

Dabei wird leider das Ethische und Soziale aus dem Auge gelassen, und durch die komplizierte Lieferkette, die Zulieferer der ganzen Welt beinhaltet, wissen die Produzenten oft selbst nicht, wie es in den eigentlichen Produktionsbetrieben aussieht.

FairPhone hat Schritt für Schritt versucht, ein Smartphone herzustellen, das so fair und so ethisch wie möglich hergestellt wird – das beginnt bei den Rohmaterialien und endet beim Packaging.

Dabei weiss das FairPhone Projekt, dass man nicht alles ändern kann. Aber auf der Suche nach einem faireren Herstellungsprozess lernt man die Limitierungen genau kennen, und weiss, wo man einen Verbesserungsansatz machen könnte.

In welchen Bereichen sucht FairPhone nach einer Verbesserung?

Der Prozess beginnt bei den Bodenschätzen, die unter menschenwürdigen Umständen aus dem Boden geborgen werden müssen. Schaurige Geschichten wie von den verunglückten Bergleuten aus Chile kommen vielen Menschen dabei sicherlich vor Augen. Im Moment konzentriert sich FairPhone schon mal darauf, die Bodenschätze zumindest nur aus konfliktfreien Zonen zu kaufen – also Zonen, die frei von Bürgerkriegen, gewaltigen Auseinandersetzungen und Unterdrückung sind. Oft werden Edelmetallminen von bewaffneten Gruppen belagert, um möglichst viel Profit herauszuschlagen. Das wird von FairPhone keinesfalls geduldet.

Um die Arbeitsbedingungen von Herstellern zu überprüfen und überwachen, arbeitet FairPhone mit LaborVoices zusammen. LaborVoices informiert Arbeiter von Produktionsstätten, damit diese die existenten Arbeitsbedingungen kontrollieren und melden können. Das geschieht per Telefon, so ist es nicht nötig, dass die Arbeiter schreiben können oder etwa einen Internetzugang haben.

Auch das Design soll ethisch, sozial und umweltfreundlich sein. So wird schon beim Design des FairPhones begonnen: ganz einfach Dinge wie ein leicht ersetzbares Akku oder die Option eines Dual-SIM-Systems setzen den Anfang.

Im Preis möchte FairPhone zeigen, was es wirklich wert ist. Dabei wird jeder Schritt der Produktionskette berücksichtigt. Auch weist FairPhone darauf hin, dass das Interesse dabei liegt, die auf dem Markt existierenden Smartphones zu reduzieren, deshalb soll FairPhone ein langlebiges Smartphone sein.

Vorbestellungen sind über die Homepage möglich

Erste Vorbestellungen können über die Homepage FairPhones gemacht werden. Der Preis beträgt 325 €. FairPhone benötigt 5.000 Vorbestellungen, um mit der Herstellung des FairPhones beginnen zu können. Bisher sind etwa 1600 FairPhones bestellt worden.

Technische Daten des FairPhones

Das FairPhone hat folgende technische Eigenschaften:

  • Quad Core Prozessor
  • Android OS 4.2
  • Dual SIM: zwei SIM-Karten im selben Telefon
  • Touchscreen mit 4.3“
  • Hauptkamera: 8 MP
  • Frontkamera: 1,3 MP

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