Etwas überraschend konnten sich Politik und Anbieter nun scheinbar doch auf ein Gigabit Ziel für Deutschland einigen. So sollen bis 2025 flächendeckend 1 Gbit/s zur Verfügung stehen. Allerdings klingt das Ziel so etwas positiver, als es tatsächlich ist.
Flächendeckend 1 Gbit/s bis 2025 mit Haken
Wer nun nämlich hofft, dass er 2025 garantiert einen anständigen Glasfaseranschluss am Haus hat, der könnte irren. Die Ziele sind nämlich technologieneutral formuliert. Damit beziehen sie vor allem auch den kommenden Mobilfunkstandard 5G mit ein. Theoretisch reicht also auch eine Komplettabdeckung Deutschlands mit einem 1Gbit/s Mobilfunknetz, um das Ziel als erreicht zu werten. Ob dies letztendlich für jeden Anwender ausreichend und erschwinglich ist muss die Zukunft erst zeigen. Freude wäre demnach verfrüht.
100 Milliarden für den Ausbau
Ganze 100 Milliarden Euro soll der Ausbau kosten. 80 hiervon sollen direkt aus der Industrie kommen. Den Rest stellte Minister Dobrindt aus der Politik in Aussicht.
Trotz der großen Summe ruderte der Minister auf Nachfrage von Medien direkt mit der Ankündigung ein Stück zurück. Eine Zusage, dass tatsächlich jeder Haushalt 2025 einen Gbit/s nutzen kann wollte er nicht machen. Damit wirkt das Ziel eher wie ein Lippenbekenntnis ohne Bedeutung.
50 Mbit/s flächendeckend vor Frist erreicht
Das derzeitige Ziel 50 Mbit/s bis Ende 2018 flächendeckend anbieten zu können erreiche man schon vor Ende der Frist. Auch hier darf man unserer Ansicht nach aber noch gespannt sein, wie vielfältig die Ausnahmen von der 50 Mbit/s Regel letztendlich sein werden.