Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur ist bekanntlich viel an einem schnelleren Voranschreiten beim Glasfaserausbau in Deutschland gelegen. Zumindest betont er dies regelmäßig. Nun geht sein entsprechendes Förderprogramm, über welches wir vor einiger Zeit bereits berichteten, in Runde 2.
Neue Förderbescheide vergeben
116 Bescheide über eine zugesagte Förderung für den Netzausbau hat Dobrindts Ministerium am 6. September vergeben. Zuvor waren in Runde 1 bereits 422 Millionen Euro an Fördergeldern vergeben worden. Die Bescheide der zweiten Runde belaufen sich in ihrer Summe auf 904 Millionen Euro.
Wer bekommt das Geld?
Das Geld bekommen laut Dobrindt nur „echte Glasfaserpojekte“, welche unterversorgte Gebiete mit Glasfaser ausstatten sollen. Die Fördergelder bemessen sich dabei etwa an 50 bis hin zu 70 Prozent der entstehenden Gesamtkosten. Kombinieren Gemeinden diese Bundesförderung mit eventuellen Förderungen auf Länderebene, dann kann hier bis zu 90 Prozent der Kosten eingespart werden.
Kritik am Programm
Das Programm, welches sicherlich noch mehrere Runden andauern wird, klingt zwar auf den ersten Blick gut, hat aber auch deutliche Kritiker. Diese sehen das Förderprogramm, welches insgesamt 4 Milliarden Euro Fördergelder verteilen soll, eher als Tropfen auf den heißen Stein. Denn benötigt werden für den Ausbau deutschlandweit 45 Milliarden Euro.
Und die Zeit drängt. Laut einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts für Informations- und Kommunikationsdienste benötigen im Jahr 2025 bereits 30 Prozent der deutschen Haushalte Datenraten von 1 Gbit/s und höher. 46 Prozent sollen dann 500 Mbit/s bis 1 Gbit/s benötigen. Beide Zahlen sind nach heutigem Stand nur schwer realisierbar.