Es ist noch nicht viel Zeit vergangen, seitdem sich o2 und E-Plus unter dem Dach der Telefónica Deutschland zusammengeschlossen haben. Und jetzt betritt ein neuer Betreiber mit dem Namen Liquid Broadband den Markt und möchte den genannten Anbietern sowie der Telekom und Vodafone Konkurrenz machen. Wir haben die entsprechenden Informationen für Sie aufbereitet:
Betreiber ist schon seit 2013 aktiv
Bereits seit 2013 hat der neue Netzanbieter Liquid Broadband ein Büro in Frankfurt/Main. Jetzt werden – nicht zuletzt durch einen Artikel der Wirtschaftswoche – aber noch mehr Details zum geplanten Markteinstieg bekannt. Unter anderem soll das Netz, welches hauptsächlich für mittelständige Unternehmen gedacht ist, nicht vermittels Funkmasten ausgebaut werden.
Niedrige Koste durch Funkboxen
Insgesamt soll der gesamte Netzausbau preislich unter der Eine-Milliarde-Euro-Marke funktionieren. Dafür sollen unter anderem die kleinen Router-ähnlichen Boxen sorgen, die Liquid Broadband anstelle von Funkmasten einsetzen will. Eine solche Box wird in den Wohnungen oder den Büros der Kunden einfach an einem Fenster aufgestellt und sendet bzw. empfängt Signale an und von den Endgeräten – das alles in einem Umkreis von bis zu 500 Meter.
Für die Finanzierung des Markteinstiegs gibt es kaum offizielle Pläne. Beate Rickert, die Geschäftsführerin von Liquid Broadband, sagt dazu lediglich: „Hinter uns steht eine Gruppe mittelständischer Investoren.“ (Quelle: Wirtschaftswoche)
Kunden, die eine der beschriebenen Boxen aufstellen, werden überdies als Mitbetreiber des Netzes angesehen und sollen das Netz wohl entweder kostenfrei oder für einen symbolischen Beitrag von 5 Euro im Monat für Telefonie und Internet nutzen dürfen. Dazu Rickert: „Wir bauen flächendeckend ein Volksnetz, an dem sich Bürger, Unternehmen und Kommunen direkt beteiligen können.“ (ebenda)
Liquid Broadband möchte Frequenzen reservieren
Beate Rickert kennt sich in der Branche aus, immerhin war sie in ihrer beruflichen Vergangenheit bereits bei Kabel Deutschland Cheflobbyistin. Deshalb versucht sie derzeit, das Verfahren der Auktion für Mobilfunkfrequenzen zu verändern.
Ein Teil des Funkspektrums sollte ihrer Meinung nach für Neueinsteiger reserviert werden, damit diese nicht von den großen Anbietern unterdrückt werden können. Telekom, Vodafone und die Telefónica (o2 und E-Plus) wären nämlich ohne große Mühen in der Lage, die Angebote von Liquid Broadband bei der nächste Auktion zu überbieten.