In den letzten Tagen und Wochen haben wir ja schon mehrfach über Netz- und Anbietertests berichtet. Ein Beispiel dafür ist der ComputerBILD Netztest 2014, bei dem die Telekom als Sieger hervorgegangen ist. Ein neuer Test, der von der Süddeutschen Zeitung und Zafaco durchgeführt wurde und nicht unbedingt einen Sieger, sondern wichtige Informationen hervorbringen sollte, zeigt nun, was hinter den Versprechen zum schnellen Internet steckt. Alle Details im Folgenden.
App-Test ist nur bedingt repräsentativ
Die Firma Zafaco ist zwar spezialisiert auf die drahtlose Datenübertragung und deren Geschwindigkeiten, der Test, welcher in Zusammenarbeit mit der Süddeutschen Zeitung durchgeführt wurde, ist aber mithilfe einer App für Smartphones und Tablets durchgeführt wurden. Kyago heißt diese und sie dient dem Speed-Test der vom Nutzer ausgewählten Datenverbindung.
Zwar zeigt diese App mit ihrem Speed-Test an, wie schnell der Up- und vor allem der Downstream der Verbindung sind, jedoch weist die Süddeutsche Zeitung darauf hin, dass die daraus gewonnenen Daten und Vergleiche zu den vom Anbieter versprochenen Daten nicht repräsentativ auf alle Verträge und Nutzer in Deutschland angewandt werden können. So hätten an der Studie vermittels der App Kyago zu einem großen Teil o2-Kunden teilgenommen, aber nur ein geringer Teil E-Plus-Kunden.



Nur 38 Prozent Geschwindigkeiten für 50 Prozent der Nutzer
Es wurden – trotz der eingeschränkten repräsentativen Eigenschaft der Studie – einige Trends abgeleitet. Der deutlichste war dabei auch der schlechteste. Denn auch wenn die Netzbetreiber und Mobilfunkanbieter hohe Datenraten versprechen (teilweise bis 150 MBit/s), so sind dies nur Maximalwerte und keine durchschnittlich realistischen Angaben.
Telekom ist der Median-Sieger
Bei den Telekomkunden liegt der schnellste Medianwert, also jener, den jeder zweite Nutzer durchschnittlich erreicht, bei 7,79 MBit/s. Dahinter liegen Vodafone mit maximalen 5,05 MBit/s, E-Plus mit 3,99 MBit/s und o2 mit 3,21 MBit/s. Am Ende der Tabelle liegt die E-Plus-Marke Medion Mobile (ALDI TALK) mit einem Median-Wert von nur 2,95 MBit/s.

Quelle: Zafaco

Quelle: Zafaco
Fazit
Zwar lassen sich aus den Ergebnissen gewiss auch Aussagen darüber entwickeln, welche Anbieter und Netze bei der Nutzung von mobilem Internet zu wählen sind. Jedoch werden wohl eher Nutzer in weniger verbindungsstarken Gebieten die genannte App nutzen – Nutzer in Ballungsgebieten, welche höhere Netz-Raten bieten haben dazu eher keinen Grund. Wie schon erwähnt: Die Studie ist nicht wirklich repräsentativ und vor einem eigenen Urteil oder der Auswahl eines Anbieters sollten Sie diesen nach den Werten in Ihrem Nutzungsgebiet fragen und Ihre Entscheidung darauf basieren lassen.