Trotzdem der Datenverbrauch stetig steigt, so wächst auch immer mehr die Meinung, dass die ins Netz gestreuten Daten dort gar nicht so sicher sind. Laut einer aktuellen Umfrage der für die digitale Wirtschaft repräsentativen Bitkom halten 80 Prozent der User ihre persönlichen Daten für nicht ausreichend gesichert.
Umfrage bei über 1.000 Menschen
Insgesamt wurden von der Bitkom 1.009 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt. Folgende Fragen mit Multiple-Choice-Antworten wurden dabei gestellt:
- Was glauben Sie, wie sicher sind Ihre persönlichen Daten im Internet im Allgemeinen?
- Wie stark vertrauen Sie im Allgemeinen den folgenden Organisationen, wenn es um den Umgang mit Ihren persönlichen Daten geht?
- Wodurch fühlen Sie sich im Internet bedroht?
Ergebnis der Umfrage: Vertrauen in Staat und Wirtschaft sinkt
Trotz der vergleichsweise niedrigen Teilnehmerzahl der Umfrage wird diese als repräsentativ bezeichnet. Hier nun die Ergebnisse im Hinblick auf die genannten Fragen:
75 Prozent der Befragten vertrauen bei der Sicherheit ihrer Daten weder dem Staat noch den zuständigen Behörden. Dazu kommt die Zahl von 67 Prozent, welche den Nutzeranteil beschreibt, der der Wirtschaft in diesem Bereich nicht vertraut.
Zum Vergleich: 2011 waren gerade einmal 40 dem Staat gegenüber skeptisch und 46 Prozent misstrauten der Wirtschaft. Die Gründe für den Anstieg der Zahlen sind wohl (auch) in der NSA-Affäre zu suchen.
Weitere Ergebnisse: Mögliche Bedrohungen aus dem Netz
71 Prozent der Befragten sehen die größte Bedrohung im Internet aber immer noch durch Schadprogramme gegeben. Sie gaben an, dass sie – neben dem Handling der persönlichen Daten – durch Viren und Trojaner eine Schädigung ihres digitalen Systems fürchten.
55 Prozent, also über die Hälfte der Befragten, gab an, dass sie die kriminelle Ausspähung und Nutzung von Daten fürchte. Dazu gehören persönliche Daten, Nutzerinformationen auf Internetseiten und Berechtigungen zur Nutzung von Kreditkarten und anderen Zahlsystemen.
Im Hinblick auf die persönlichen Daten misstrauen zudem 52 Prozent dem Staat und 48 Prozent der Wirtschaft. Natürlich überschneiden sich diese Mengen durch die Möglichkeit der Mehrfachantwort. 44 Prozent der Nutzer gaben an, dass sie den Missbrauch ihrer Daten fürchten, wenn sie online einkaufen.
Die geringsten Ängste: Persönliche Bedrohung durch das Internet
Die niedrigsten Prozentpunkte bekamen – das kann man positiv sehen – persönliche Bedrohungen durch das Internet. 19 Prozent der befragten gaben an, Cybermobbing zu fürchten. 15 Prozent können sich eine sexuelle Bedrohung durch das Netz vorstellen.
Lediglich 6 Prozent – und das ist eher negativ – gaben an, sich gar nicht bedroht zu fühlen.