Trotz der Digitalen Agenda der Bundesregierung, nach der bis 2018 alle Einwohner Deutschlands mit mindestens 50 MBit/s surfen können sollen, hapert es beim Ausbau der Netze. Der Grund dafür sind unter anderem die hohen Kosten, die von Vodafone, der Telekom und von Tiefbauämtern für den Ausbau – vor allem in ländlichen Regionen – veranschlagt werden. Eine Alternative bietet nun Peter Kamphuis mit seiner Firma Deutsche Glasfaser GmbH.
So sieht der Netzausbau bisher aus
Die Netzprovider Telekom und Vodafone, die nicht nur im Bereich des Mobilfunks, sondern auch bei Festnetz-, DSL-, Kabel-, etc.-Anschlüssen agieren, versuchen auf Bundes- und Landesebene finanzielle Zuwendungen in Milliardenhöhe zu bekommen. Beispielsweise die Telekom rechnet dabei einen Anschlusspreis von 5.000 Euro pro Haushalt in den ländlichen Gebieten vor.
Die hohen Kosten gehen auch nicht zuletzt auf die mit dem Ausbau verbundenen Baumaßnahmen zurück. Viele Tiefbauämter bestehen beim Verlegen der Glasfaser- und anderer Kommunikationsleitungen immer noch darauf, dass diese zirka einen Meter unter der Erde verlegt werden müssen – ähnlich wie Strom, Wasser und Gas.
Diese Alternative bietet die Deutsche Glasfaser GmbH
Die Deutsche Glasfaser GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Niederländischen Baufirma Reggeborgh, welche in ihrem Heimatland, aber auch schon in Deutschland große Erfolge beim Ausbau des Glasfasernetzes feiern konnte. Der Vorsitzende Peter Kamphuis nutzt dabei hierzulande eine neue Regelung des Telekommunikationsgesetzes, nach der ein Schacht von einem Meter Tiefe für die angesprochenen Leitungen nicht mehr notwendig ist.
Vielmehr wird durch den neuen Passus im Gesetz eine Frästechnik erlaubt, mit der die Kabel lediglich 20 Zentimeter in den Boden eingebracht werden. Und genau das macht Kamphuis: Er zieht –bildhaft gesprochen – mit der Fräsausrüstung von Dorf zu Dorf und schafft 20 Zentimeter tiefe und 10 Zentimeter breite Schächte in Fußwegen. Dort legt er das nötige Kabel hinein und verschließt alles wieder. Möglichst am selben Tag.
Einnahmen ohne staatliche Subventionen
Natürlich machen die Deutsche Glasfaser GmbH und Peter Kamphuis das alles nicht ehrenamtlich. Bevor die Fräse angesetzt wird, müssen mindesten 40 Prozent der betroffenen Haushalte vertraglich die Nutzung des geschaffenen Anschlusses zusichern.
Und die Kosten? Die belaufen sich pro Haushalt auf lediglich 1.050 Euro – ein Betrag, den die meisten sogar selbst zahlen könnten. Für Kommunen ist der Betrag auf jeden Fall attraktiver als jener, der von der Telekom veranschlagt wird.
Kommunen und Tiefbauämter mit unterschiedlichen Meinungen
Viele Tiefbauämter verbleiben – trotz der möglichen Kosten- und Aufwandsersparnis – bei der Meinung, dass für die Verlegung von Telekommunikationskabeln ein Meter tiefe Schächte von Nöten sind.
Die Kommunen sehen die alternative Vorgehensweise natürlich lieber. Einerseits der Kosten wegen, andererseits bleiben die Bürgersteige auch während der Bauarbeiten weitgehend nutzbar und die Straßen erst recht. Kamphuis sagt dazu: „Viele Bürgermeister rollen uns den roten Teppich aus, aber in den Tiefbauämtern gibt es noch Bedenkenträger.“. (Quelle: Wirtschaftswoche)
Bleibt nur zu hoffen, dass auch die Bundesregierung einmal Wind von der Deutsche Glasfaser GmbH bekommt und den Haushalt durch die richtigen Entscheidungen entlasten wird.