Die Datenautomatik des Netzbetreibers o2 aus dem Hause Telefónica ist ein umstrittenes Thema. Einerseits ist sie ein guter Service für alle, die einen hohen Datenverbrauch haben und nicht aufs Geld achten müssen; andererseits kann sie zur Kostenfalle werden. Nun untersagt o2 seinen Shops die Deaktivierung des gewinnbringenden Tarifbestandteils.
Über acht Monate mit Datenautomatik
Seit dem 3. Februar gibt es die neuen o2 Blue-Tarife. Neben den damals eingeführten Neuerungen gab es in der Zwischenzeit auch schon wieder weitere Anpassungen des Portfolios. Eins ist aber immer gleich geblieben: an der Datenautomatik wird von Seiten des Netzbetreibers strikt festgehalten.
Und auch der Partner Drillisch (Drillisch Online AG), welcher zahlreiche Discountermarken wie DeutschlandSIM, WinSIM, smartmobil.de und dergleichen führt, bietet seine Tarife im o2-Netz fast ausschließlich inklusive Datenautomatik an. Ausnahmen muss man akribisch suchen.
Was genau macht die Datenautomatik?
Ist das Highspeed-Volumen, welches dem Nutzer im gebuchten Tarif während eines Abrechnungszeitraums zusteht, aufgebraucht, dann sinkt regulär die Übertragungsgeschwindigkeit. Nicht so mit der Datenautomatik; diese bucht bis zu dreimal 100 MB Highspeed-Volumen für je 2 Euro nach. Monatlich können dadurch also Mehrkosten von bis zu 6 Euro entstehen.
Eine Aktualisierung für die o2 Blue-Tarife zum 1. Oktober brachte sogar noch größere Kostenfallen für Kunden in höheren Tarifen. Die einfachste Möglichkeit, den Dienst zu umgehen ist eine Deaktivierung an der Hotline – hier der entsprechende Ratgeber dazu.
o2 Shops dürfen Datenautomatik nicht mehr deaktivieren
Beim Verkauf einer SIM-Karte und der Schließung eines entsprechenden Vertrags (aus dem o2 Blue-Portfolio oder anderen Tarifen mit Datenautomatik) darf in den o2 Shops der beschriebene Dienst nicht gleich gekündigt werden. Der Kunde, so meint o2, soll sich während der Nutzung einen Einblick verschaffen und anschließend entscheiden, ob die Datenautomatik etwas für ihn ist.
Zudem sei die Datenautomatik zwar kündbar, jedoch bei der Buchung eines o2 Blue-Tarifs fester Bestandteil des Vertrags. Selbst nach einer gewissen Nutzungszeit sollen o2 Shops den Kunden keine Kündigung gewähren und sie stattdessen an die entsprechende Hotline verweisen.
Einschätzung zur neuen Order
Dass der später kündbare Vertragsbestandteil Datenautomatik nicht gleich bei der Buchung ausgeschlossen werden soll, klingt zwar logisch, aber wenig kundenfreundlich. Zudem wird das Personal in den Shops voraussichtlich mehr negativen Reaktionen ausgesetzt und es entfällt ein Verkaufsargument. Ein riskanter Schritt seitens des Providers im Hinblick auf seine Offline-Präsenzen.