Vor der Einführung der EU Roaming Regulierung, die bewirkt dass man im EU-Ausland ohne Aufpreis die Leistungen seines Mobilfunkvertrags nutzen kann, hatten die Mobilfunkanbieter versucht diese zu verhindern. Begründet wurde dies mit der Sorge es werde dem Markt nötiges Geld für den Netzausbau entzogen. Doch scheinbar wurde die Nutzung gar nicht so viel unbedarfter als ohne diese Regelung.
Hat sich das Nutzungsverhalten im Ausland geändert?
Diese Frage stellten die Kollegen von Golem nämlich in diesem Zusammenhang den drei Netzbetreibern. Und so recht antworten wollte scheinbar keiner außer Vodafone. Telefónica nannte zwar einen deutlich gestiegenen Verbrauch an Daten im Ausland, machte aber keine genauen Angaben dazu, wie viel hiervon auf das EU Roaming zurückzuführen ist. Die Telekom blieb den Kollegen laut deren Bericht jede Antwort schuldig. Vodafone gab sogar an es habe die Entwicklung zur Sorglosigkeit zwar gegeben, diese sei allerdings schon vor Einführung der neuen Regeln zu beobachten gewesen.
Alles Lobbyismus?
Letztendlich sieht es aus unserer Warte also sehr danach aus, als wären jegliche zuvor geäußerte Sorgen reiner Lobbyismus zur Gewinnmaximierung gewesen. Die Angaben seinerzeit sagten aus, es würde ab sofort die schlechter ausgebauten Netze ein Vorteil erfahren. Letztendlich zahlen sich die Anbieter untereinander aber weiter Großhandelspreise. Und wo kein Netz ist, da kann auf diesem Markt nichts eingenommen werden. Unsere Logik besagt also das Gegenteil. Nur wer Reisenden ein Netz bieten kann ist in der Lage den anderen Anbietern auch etwas zu berechnen.
Das meinen wir
Letztendlich hat die Branche einmal mehr, vor allem auch in Deutschland, wo mobiles Surfen ohnehin teuer ist, alles versucht mehr Kundenfreundlichkeit zu verhindern. Ohne reale Nachteile zu haben. Letztendlich ist dies allerdings nur unsere Meinung. Eine Meinung die, so lange keine belastbaren Zahlen vorgelegt werden, durchaus legitim erscheint.