Offiziell: HANDYLiga ist insolvent. Was nun?

Schon seit einigen Tagen lässt sich die Internetseite HANDYLiga.de nicht mehr aufrufen. Auch die Social Media-Kanäle des Portals wurden geschlossen. Die Begründung: Die Seite musste Insolvenz anmelden. Bekannt geworden war sie vor allem durch günstige Angebote von Handy-Tarifen inklusiver mobiler Hardware.

In unserem Artikel lesen Sie, wie es zur Insolvenz kam und was Kunden von HANDYLiga nun beachten sollten.

WidersprĂĽchliche Aussagen, aber ein klares Ende

Auf HANDYLiga Webseite wurden Kunden, die auf der Suche nach einem Schnäppchen waren, und Mobilfunkanbieter, die eben jene Schnäppchen über die Seite anboten, zusammengebracht. Dabei waren es meist verbilligte Tarife in Verbindung mit aktuellen Geräten und Sonderkonditionen sowie Auszahlungen von Aktionsbeträgen.

Nun ist die Seite nicht mehr erreichbar und nach einigen Zweifeln und Gerüchten steht letztendlich fest: Hier wird es in Zukunft keine günstigen Angebote mehr geben. Die Deaktivierung kam unerwartet und unvermittelt wurde der normale Seitenaufruf durch die Weiterleitung auf eine Fehlermeldung ersetzt. Vorerst wurde von Seiten der Geschäftsführung davon gesprochen, dass die Schuld ein Mitgesellschafter habe.

Steffen Müller, Geschäftsführer und kreativer Kopf hinter der Seite HANDYLiga.de und der dazugehörigen Firma ACR Telecom Buchen GmbH, meinte, dass der Mitgesellschafter die Seiten-Domain veräußert hätte und dass es dabei zu Fehlern gekommen wäre. Die Host-Daten wären zu einem anderen Anbieter gelangt und der Dienst daher nicht wie bisher aufrufbar.

Insolvenz von handyliga.de

Insolvenzantrag

Wie verschiedene Quellen allerdings berichten, so hat Steffen MĂĽller aber schon zum 14.10.2014 Insolvenz angemeldet. Dies widerlegt den offiziellen vermeldeten Grund zwar nicht, sorgt aber auch nicht fĂĽr Hoffnung auf eine RĂĽckkehr des Aktions-Portals. Die Webseite HANDYLiga.de ist in der bekannten Form offiziell vom Netz genommen. Ob eine RĂĽckkehr nach dem Insolvenzverfahren und durch eine andere Firma getragen durchgefĂĽhrt wird, steht aus.

So geht es fĂĽr die Kunden der Seite weiter

Nutzer der Seite, die erst vor kurzem einen Auftrag unter HANDYLiga abgeschlossen haben, können derzeit nicht mit dessen Bearbeitung rechnen. Alle Aufträge und Bestellungen, aber auch die finanziellen Mittel der Seite sind aktuell auf Eis gelegt. Nur wenn der Auftrag bereits vollständig an den entsprechenden Mobilfunkanbieter weitergeleitet wurde, kann es demnächst noch zum ordnungsgemäßen Abschluss kommen.

Zwar wird die Liste der Gläubiger, mit denen der Insolvenzverwalter jetzt umgehen muss, dadurch nur immer länger und bei allen Nutzern, die Forderungen gegenüber der Seite haben, ist dadurch in Zukunft Geduld gefragt, aber es gibt mehrere Dinge, die die Chancen in diesem Fall verbessern:

Liegt Ihre Bestellung nicht mehr als 14 Tage zurück, können Sie sie ohne Angabe von Gründen widerrufen. Der Widerruf sollte schriftlich erfolgen und nicht nur an HANDYLiga.de gehen, sondern auch an den entsprechenden Mobilfunkanbieter. Die Adresse von HANDYLiga.de ist die folgende:

ACR Telecom GmbH
Carl-Benz-StraĂźe 16
74722 Buchen

Eine weitere Möglichkeit für Sie als Kunde ist, das Trusted Shops Programm. Sollten Sie den entsprechenden Service für den Käuferschutz beim Abschluss des Vertrags mit gebucht haben, dann steht Ihnen die Trusted Shops Garantie für 30 Tage nach Abschluss zur Verfügung. Das Trusted Shops Programm springt bei Buchung des Services und bei Einhaltung der Widerrufsfrist von 30 Tagen vor allem dann ein, wenn HANDYLiga die bereits geleistete Zahlung nicht erstatten kann, weil der Insolvenzverwalter noch nicht alle Gläubiger gesammelt hat oder aus einem anderen Grund die Finanzen zurückhält.

Allerdings ist es für diesen Service wichtig, dass er bei Vertragsabschluss gebucht wurde. Nachträglich ist dies nämlich nicht möglich. Zudem müssen bereits Zahlungen erbracht worden sein – für Hardware oder ähnliches. Ein anderer Weg führt Sie zu Ihrer Bank, welche Ihnen neben anderen involvierten Dienstleistern ebenfalls dabei helfen kann, die bereits erbrachten finanziellen Leistungen zurückzubekommen.

Was passiert mit den versprochenen Auszahlungen oder Rabatten?

Jene Vergünstigungen, welche ein Bestandteil des Vertrags waren, der direkt mit dem Mobilfunkanbieter geschlossen wurde, werden auch in Zukunft von diesen gewährt. Die Auszahlungen von Prämien oder die Rabattierungen von Gebühren werden demzufolge trotz der Insolvenz der vermittelnden Instanz ausgeführt.

HANDYLiga.de insolvenz

Falls Sie allerdings ein Angebot genutzt haben, bei dem HANDYLiga die Rabattierung oder Auszahlung übernahm, lohnt es sich, mit der Firma bzw. mit deren Insolvenzverwalter in Kontakt zu treten. Vorerst kann die Sonderleistung dadurch nicht garantiert werden, doch Ihr Name wird dadurch in die Gläubigertabelle eingetragen. Ob alle in dieser Tabelle stehenden Gläubiger im Laufe des Verfahrens ausgezahlt werden, dies kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden.

Ein weiterer Schritt ist die Kontaktaufnahme mit dem jeweiligen Mobilfunkanbieter. Diese sind beim Umgang mit Kunden, die von der Insolvenz einer dritten Instanz der VertragsabschlieĂźung betroffen sind, meist sehr kulant. Dies natĂĽrlich auch, um Reklamationen und Beschwerden vorzubeugen. Bei den dauerhaft mit HANDYLiga zusammenarbeitenden Anbietern dĂĽrfte die Nachricht bereits eingetroffen und Vorbereitungen fĂĽr Kunden getroffen worden sein.

Wenn Sie einen Vertrag abgeschlossen haben, aber derzeit keine offenen Forderungen gegenüber HANDYLiga haben, dann gibt es bei Ihnen keinen Grund zur Sorge. Alle Verträge mit Mobilfunkanbietern werden ungeachtet der Situation weitergeführt, da HANDYLiga – zumindest für Sie als Kunden – keine Rolle mehr dabei spielt.

7 Kommentare

  1. Bebeinberlin 24. Oktober 2014 Antworten

    Hallo,
    von wegen Kulanz der Anbieter. MD will mit der Sache nix zu tuen haben und verweist auf den Insolvenzverwalter!!!!! Und das obwohl MD Werbung macht mit handyliga als garantiert sicheren Partner und klar provoziert hat von dubiosen Geschäften!!! Alles Betrüger!!!!

    • Autor
      Johannes Domke 24. Oktober 2014 Antworten

      Dass einzelne Anbieter nicht vom Vertrag oder von Einzelleistungen zurücktreten, damit muss man leider auch rechnen. Trotz der von Ihnen angesprochenen Werbung / Garantie kommt es auch auf den abgeschlossenen Vertrag und dessen Status der Bearbeitung an, um herauszufinden, wer nun konkret für Sie zuständig ist. Den Verweis auf den Insolvenzverwalter sollten Sie ernst nehmen und sich bei ihm melden. Dadurch kann es zwar zu einer gewissen Wartezeit kommen, aber Ihr Anliegen ist damit schon einmal in kompetenten Händen.

  2. bebeinberlin 15. November 2014 Antworten

    Hallo,
    ich habe mich schriftlich an den Insolvenzverwalter gewandt. Ich habe mich an den Insolvenzverwalter schriftlich per Einschreiben gewandt, bisher ohne Reaktion!?
    In den Foren liest man von vielen, dass Vertraege storniert wurden, meiner noch immer nicht. Kann man so willkuerlich vorgehen?

    • Autor
      Johannes Domke 17. November 2014 Antworten

      Die Kommunikation mit dem Insolvenzverwalter ist ein erster wichtiger und richtiger Schritt. Falls die Rückmeldung zum Einschreiben noch nicht eingegangen ist, würde ich die Post kontaktieren. Sollte die Übermittlung des Briefs bestätigt sein, aber bisher ohne Rückmeldung, dann empfiehlt sich sicher ein Anruf beim Insolvenzverwalter bzw. einer entsprechenden Vertretung.
      Eine WillkĂĽr gehört sicherlich nicht zum Arbeitsalltag des sachverständigen Bearbeiters. Was genau das Problem sein könnte, das kann ich leider auch nicht sagen. Ich bin kein Rechtsberater, sondern allgemein und diesem speziellen Fall „nur“ ein Berichterstatter. Oben genannte Vorgehensweisen sind ĂĽberdies lediglich Hinweise aus meiner Sicht.

      • Doc Swobwobbler 11. Dezember 2014 Antworten

        Hallo,

        auch ich würde mich gerne beim Insolvenverwalter auf die Gläubigerliste setzen lassen, denn ich wurde weder von MD noch von handyliga schriftlich über die Insolvenz informiert. Wusste nichts davon. Hatte auf eigene Faust gegooglet, nachdem die Auszahlung bis Anfang Dezember immer noch nicht auf dem Konto war. Nur, woher bekomme ich die Info, wer der Insolvenzverwalter ist und wie komme ich an dessen Anschrift, Telefonnr. etc? Danke für die Antwort.

        • Autor
          Johannes Domke 11. Dezember 2014 Antworten

          Hallo,
          auch wir sind größtenteils auf die eigene Recherche angewiesen und daher kann ich Ihnen im Moment nur die E-Mail-Adresse hilfe-handyliga@md.de anbieten, welche von MD eingerichtet wurde, um einzelne Fälle zu sammeln und dann als Gesamtpaket den entsprechenden Ansprechpartnern zur Verfügung zu stellen.
          Da sich hier im Kommentarteil die einzelnen unzufriedenen Stimmen häufen, werden wir unsere Recherchen in diese Richtung allerdings ausbauen und Sie über neue Informationen in Kenntnis setzen, sobald wir sie haben.

  3. peter 10. März 2015 Antworten

    tja selbst schuld wenn man online verträge abschließt einfach nur dumm !



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