Ob private Hacker, Unternehmen oder Geheimdienste von Weltmächten – die Überwachung der Kommunikation zwischen zwei oder mehr Personen kann von vielen Seiten aus passieren. App-Entwickler aus der Schweiz wollen Smartphone-Nutzern nun die Möglichkeit geben, vollständig verschlüsselt und sicher zu telefonieren. Für die abhörsicheren Gespräche wollen sie zudem Festnetznummern bereitstellen. Das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen, und die Kunden sollen es mitfinanzieren.
Realisierung über Crowdfunding
Vermittels einer von OpusTel vergebenen Festnetznummer können Nutzer der App weltweit verschlüsselt Anrufe tätigen. Allein der Festnetz-Service bringt schon Kosten mit sich. Laut der Crowdfunding-Aktion von OpusTel auf IndieGogo werden bis zum Start der App aber auch noch 100.000 US-Dollar (rund 83.000 Euro) benötigt, um Server anzuschaffen und auszurüsten.
Unterstützer können sich bereits mit 1 US-$ einbringen, bekommen dafür aber noch keine Leistung. Für die Beteiligung mit 7 US-$ (rund 5,80 Euro) bekommen Sie schon einen kostenfreien Nutzungsmonat. Insgesamt 12 Beträge sind mit verschiedenen Vorteilen verbunden, meist Nutzerrechte und Inklusiv-Nummern. Der höchste Unterstützer-Betrag liegt bei 9.997 US-$ (rund 8.290 Euro) – dafür bekommen Sie ein lebenslanges, kostenfreies Nutzerrecht, zehn Schweizer Rufnummern und ein Guthaben von 1.000 US-$.
Schweizer Technologie und Zertifikate
Technologien und Software aus Mitteleuropa gilt auf dem Weltmarkt als zuverlässig und funktional – und nicht zuletzt mit Taschenmessern und Schokolade hat die Schweiz bewiesen, dass sie kluge Köpfe und fähige Entwickler hervorbringt.
Auf ihrer Internetseite gehen die Entwickler der OpusTel-App auf die von ihnen genutzte Technologie ein und erläutern die Verwendung und Technik der App. Auch werden die Tarife für die einzelnen Gespräche aufgezeigt. Telefonate von App zu App sollen dabei allerdings kostenfrei bleiben, eine Community-Flat sozusagen.
Die AES-Verschlüsselung findet dabei schon auf dem Smartphone statt, sodass das Signal bereits verfremdet gesendet wird. Die Herausgabe von Kundendaten oder der Möglichkeit, auf einzelne Verbindungen zuzugreifen, können in Einzelfällen nur durch ein Gericht erwirkt werden. Der Service wird vollständig in der Schweiz umgesetzt.
Das Zertifikat zur Verschlüsselung stammt dabei von SwissSign, einem Unternehmen der Schweizerischen Post. Beide Unternehmen – so geben es die Entwickler von OpusTel an – stehen nicht unter dem Einfluss der USA oder der EU. Die Telefonate werden zudem nicht über das Telefon-Netz, sondern über die mobile Datenleitung bzw. über W-LAN realisiert.
Verfügbarkeit und Funktionen
Eine Alpha-Version ist mit eingeschränkten Funktionen bereits im Google Play Store verfügbar. Neben der Version für Android ist aber auch eine iOS-Version geplant. Mit der OpusTel-App können Telefonate gestartet, angenommen, gehalten, weitergeleitet und sogar aufgezeichnet werden.