„Weil das Recht auf Selbstverteidigung das erste Naturgesetz ist.“ – mit dieser stumpfen und unreflektierten Überschrift titelt die US-amerikanische Firma Ideal Conceal auf ihrer Internetseite. „Ideal Conceal“ heißt übrigens Ideales Verbergen und beschreibt genau den Ansatz des Unternehmens: die Entwicklung, den Bau und den Vertrieb einer Handfeuerwaffe in Form eines Smartphones.
Die beste Waffe ist immer die, die du bei dir hast
Ja, auch diese Überschrift stammt aus dem Text der Internetseite, auf der die Waffe mit zwei Schuss und Kaliber .380 präsentiert wird. Die Firma Ideal Conceal arbeitet an einer Handfeuerwaffe, die zusammengeklappt wie ein Smartphone aussieht und den Abzug verbirgt.
Klappt man die untere Hälfte (Queransicht) allerdings herunter, dann ergibt sich daraus der Griff und darunter kommt der Abzug zum Vorschein. Für mehr Zielsicherheit mit der schlanken und ungewöhnlichen Waffe soll sie auch noch über eine Taschenlampe und einen Laser verfügen.
Warum eine Waffe in Form eines Smartphones?
Als erstes ist es natürlich ein neues Geschäftsmodell und durch die Berichterstattung, die auch in den USA derzeit um sich greift, wird das Produkt natürlich bekannt. Das lockt potentielle Käufer an. Neben dem Marketing-Gag versteckt sich aber auch noch eine nicht-wirtschaftliche, aber soziale Wahrheit hinter der neuen Waffe.
Denn in der heutigen Welt, in der jeder ein Smartphone dabei hat, verdächtigt niemand jemanden mit einem Smartphone-förmigen Objekt in der Tasche. Auf der Seite stehen viele Dinge von „Selbstverteidigung“ über den „Schutz der Familie“ und was man in den USA nicht alles über Waffen ablassen kann. Aber an die Möglichkeit vieler neuer Amokläufe oder Attentate mit dieser Smartphone-Waffe scheint bei Ideal Conceal niemand zu denken.
Denn auch umgekehrt wird ein Schuh draus: nun könnte jeder mit einem Smartphone-förmigen Objekt in der Tasche als Verdächtiger gelten.
Was ist, wenn die Waffe in den Handel kommt?
Derzeit gibt es in den USA eine lebhafte Debatte zu dem Thema. Neben den sozialen Medien gibt es auch politische Auseinandersetzungen. Denn das Problem ist, dass nicht nur das Tragen einer im Design nicht als Waffe zu erkennenden Waffe in allen 50 Staaten der USA erlaubt ist, sondern dass auch fast jeder ein Smartphone dabei hat.
Wie soll man einer so geformten Waffe also begegnen? Soll man an jedem Gebäude, vor jeder Schule, jedem Flughafen, etc. Wachpersonal aufstellen, das die Smartphones auf Schussmöglichkeiten hin untersucht? Der Gedanke wurde von der Firma eindeutig nicht zu Ende gedacht!