Die Deutsche Telekom hat in Zusammenarbeit mit Huawei eine neue Technologie zur besseren Nutzung des LTE-Netzes getestet. Dabei wurden Spitzen von 341 MBit/s im Download erreicht; theoretisch sollen 375 MBit/s möglich sein. Der Test fand in Berlin rund um den Mauerpark statt. Perspektivisch soll die neue Technologie ein stabiles und schnelles Netz bei hoher Auslastung sichern.
Drei Frequenzen werden gleichzeitig genutzt
Das LTE-Netz besteht aus unterschiedlichen Frequenzen. Bei der Nutzung von LTE wird von einem Gerät standardmäßig nur eine (max. zwei) dieser Frequenzen genutzt. In dem beschriebenen Test wurden die vier eingesetzten Geräte allerdings mit einer Software ausgestattet, die es möglich macht, drei Frequenzen gleichzeitig zu nutzen.
Die dahinter stehende Technik wird ganz simpel 3CA genannt, was für eine dreifache Carrier Aggregation steht. Die neue Technik befindet sich derzeit noch im Teststadium; sie könnte aber in Zukunft dafür sorgen, dass Smartphone-Nutzer schneller im mobilen Internet unterwegs sind. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Endgeräte die entsprechenden Frequenzen unterstützen.
Tests fanden unter Echt-Bedingungen statt
Für die Tests wurde kein eigenes Netz aufgebaut; er fand im Telekom-Netz Berlins statt. Und dort konnten dank 3CA sogar zur Mittagszeit Werte von bis zu 341 MBit/s im Downstream gemessen werden.
Nachrüstung wohl zuerst bei der Telekom
Da sich die Telekom im Bereich dieser Technik, deren Entwicklung und Fertigstellung so verdient macht, werden wohl auch zuerst Smartphones mit Telekom-Branding davon profitieren. Diese könnten bei entsprechender Kompatibilität vermittels eines Software-Updates für die neuen Daten-Spitzen fit gemacht werden.
Die Technologie ist auf für 5G wichtig
Wie bereits gestern berichtet, soll bis Ende des Jahres ein Plan zur konkreten Entwicklung und Einbindung des Mobilfunknetzes der fünften Generation stehen. Für das 5G-Netz hat die Telekom bereits an einer weiteren Technologie geforscht und sie erprobt.
Der sogenannte Duplex-Betrieb sorgt dafür, dass ein mobiles Endgerät zur gleichen Zeit auf derselben Frequenz senden und empfangen kann. Gekoppelt mit der 3CA-Technologie könnte dies ziemlich hohe Daten-Raten im 5G-Netz möglich machen. Der entsprechende Test fand vermittels des 5G:hauses in Zusammenarbeit mit Kumu Networks in Prag statt.
Noch keine Bündelungstechnik für den Upstream
Die 3CA-Technologie ist derzeit nur für den Downstream entwickelt und erprobt. Für den Upstream gibt es noch kein Äquivalent. Jedoch gibt es in einigen Tarifen theoretische Spitzen von 50 MBit/s, von denen regelmäßig 40 MBit/s erreicht werden können.