Eilverfahren: Neue Runde im Vectoring Streit vor Gericht eingeläutet

Wie bereits vermutet verfolgt uns der Streit um den Vectoring Ausbau der Telekom auch weiter in den Newsmeldungen. Nun hat der Oldenburger Versorger EWE bekanntgegeben, dass man zusammen mit mindestens 15 weiteren Wettbewerbern kommende Woche ein Eilverfahren beim Kölner Verwaltungsgericht einleiten will, um den VDSL Ausbau der Telekom zu stoppen.

Streitthema Vectoring

Um die Thematik noch einmal kurz Revue passieren zu lassen: Mit der Vectoring Technologie kann aus herkömmlichen Kupferkabeln im Nahbereich eine Geschwindigkeit von bis zu 100 Mbit/s herausgeholt werden. Dies ist die kostengünstige Alternative zum echten Glasfaser Hausanschluss, die einen schnellen flächendeckenden Breitbandausbau garantieren soll.

Wettbewerber der Telekom sehen sich benachteiligt

Aus technischen Gründen kann pro Kabelverzweiger aber jeweils nur ein Unternehmen den Ausbau vorantreiben. Im Nahbereich von etwa 8000 Vermittlungsstellen hat diesen Zuschlag die Telekom entgegen harscher Kritik der Wettbewerber erhalten.

Telekom VDSLDiese sehen sich nun von der Politik benachteiligt. Diese, so der EWE Chef laut der Presseagentur dpa, müssten von der Politik ebenfalls berücksichtigt werden, wäre das ernsthafte Ziel ein schneller Ausbau. Außerdem sehen die Wettbewerber echte Glasfaser ohnehin als die bessere Lösung an. Eine Einschätzung, in der manche Experten den Wettbewerbern mit Blick auf nachhaltige Planung teilweise zustimmen.

Der Streit muss enden

Gelingt es den Wettbewerbern nun aber den Ausbau der Telekom via Eilverfahren zu stoppen, dann kann dieser sich in der logischen Konsequenz nur verzögern, bis eine Einigung oder eine neue Regelung gefunden ist. In letzter Konsequenz sind es die Haushalte in Deutschland, welche unter Jahrelangen Streitigkeiten leiden würden. Denn sie sind es, die dann währenddessen auf den heiß ersehnten Ausbau der Leitungen und bessere Geschwindigkeiten warten müssten.

In gewisser Weise ist kein Ausgang der Streitigkeiten wirklich wünschenswert. Bekommt die Telekom recht, dann wird es vermutlich nicht lange gehen, bis die Leitungen in Deutschland wieder als veraltet gelten müssen. Bekommen die Wettbewerber ihren Willen wenigstens teilweise durchgefochten lässt womöglich die Modernisierung in Gänze noch auf sich warten.

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