Android Sicherheit: Ortung, Sperren, Antiviren und Root Rechte

Nicht erst seit dem Bekanntwerden der Massenausspähprogramme der NSA sorgen sich Menschen berechtigterweise um die Sicherheit ihrer Daten. Dabei besitzen Handys besonders sensible Daten. Denkt man kurz darüber nach, fällt einem schnell auf, dass das Handy, welches man regelmäßig mit sich führt, Auskunft über alle Aktivitäten gibt – wo man wann war und wie lange, SMS und Telefon-Logs geben Auskunft über persönliche und professionelle Netzwerke und darüber was einen bewegt, benutzte Apps welche Vorlieben man hat und wenn das Handy auch noch für das Internet genutzt wird dann auch noch Auskunft über das Surfverhalten.

Sicherheitslücken

Speziell mit Apps kann man sehr viel über eine Person erfahren, in Abhängigkeit wie viel Zeit sie mit diesen Apps verbringt und wie häufig sie sie benutzt. Das ist eine wahre Goldmine an Daten und damit enorm attraktiv für Datendiebe.

Im ersten Teil dieser Artikel-Reihe zeigen wir welche Sicherheitslücken oder potentiellen Probleme es mit Android Smartphones gibt und geben Ratschläge und Tipps wie man sich mit simplen Schutzmaßnahmen, Antiviren-Software und der Deaktivierung des Superusers schützen kann.

Smartphones mit dem Android-Betriebssystem gehören zu den beliebtesten Handys der Welt. Dennoch weist es einige Schwächen auf und rangiert wenn es um das Thema Datensicherheit und Datenschutz geht hinter der Konkurrenz.

Grundlegender Schutz – Versicherung, Ortung und Sperren des Telefons

Bevor man an Apps herumdoktort oder sich mit moderner Verschlüsselungstechnik auseinandersetzt, lohnt es sich, grundlegende Schritte zur Sicherung ihrer Daten zu vollziehen, für den Fall das jemand anderes in den physischen Besitz des eigenen Handys kommt. Zum Thema Versicherung und Ortung von Handys, wenn man es verloren hat oder es wurde gestohlen, kann man hier lesen:

SIM-Karte sperren

Die allgemeinste Sicherung ist eine PIN-Sperre der SIM-Karte. Diese kennt man wahrscheinlich schon, da die meisten Mobilfunkanbieter dies von Haus aus eingerichtet haben. Sollte man diese PIN für die SIM-Karte noch nicht haben, kann man diese bei Android-Smartphones im Menüpunkt Einstellungen im Submenü Sicherheit unter dem Eintrag SIM-Sperre einrichten finden. Dies ist eine simple Zahlencode-Abfrage, die immer dann erscheint, wenn man das Handy einschaltet.

Einstellungen   Allgemein [Tab]   Sicherheit   SIM-Sperrung einrichten

Android SIM-sperrung einrichten

Bildschirm-Sperre einrichten

In Zeiten ständiger Vernetztheit schalten aber nur die wenigsten ihr Smartphone regelmäßig aus. Eine weitere sinnvolle Sicherheitsmaßnahme ist daher die Bildschirm-Sperre. Bei deren Einrichtung gelangt man beim Einschalten oder nach Beenden des Ruhemodus auf einen Sperr-Bildschirm wo man zuerst einen vorher festgelegten Code eingeben muss.

Einstellungen   Anzeige [Tab]   Bildschirmsperre

Android Bildschirmsperre

Android Security Apps

Denkt man daran, wie sehr sich unser Umgang mit Handys verändert hat und wie sehr sich diese kleinen Geräte verändert hat, kann man durchaus zu dem Schluss kommen, dass man damit einen ganzen PC ersetzen kann. Handys besitzen mehr und mehr freien Speicher, Arbeitskapazität und Rechenkraft. Da liegt die Vermutung nahe, dass man wie auch bei einem PC mit guter Antiviren-Software das eigene Gerät gut und sicher schützen kann.

Wir haben das mit unseren Android-Testphones überprüft und festgestellt, dass die meisten Programme auf dem Markt die Sicherheit des Surfens mit dem Smartphone nur geringfügig steigern, dafür aber viel Energie und damit Batterie verbrauchen und regelmäßig falschen Alarm melden. Zum Beispiel werden eigens installierte Apps oder heruntergeladene Dateien fälschlicherweise als Malware oder Viren erkannt. Zwar ist die Chance bei diesen Dateien höher, aber zusätzliche Überprüfung der Dateien zeigte, dass diese Dateien tatsächlich sauber waren.

Antiviren-Apps

Zudem hat man mit den Antivirenprogrammen der Handys das gleiche Dilemma wie auf dem PC – man kann immer nur vor bekannten Probleme und Viren geschützt werden und ist den regelmäßigen Updates der Signaturen der App-Betreiber ausgeliefert. Und hier stellt sich heraus, dass unterschiedliche Anbieter unterschiedlich häufig und umfangreich Signaturen zum Schutz vor Viren veröffentlichen.

Addons Detector - Antivirus

Sollte Besorgnis um das eigene Surfverhalten jedoch so groß sein, dass man auf diese Schutzmöglichkeit nicht verzichten will, kann man Add-ons Detector empfehlen. Dieses Programm findet vor allem einschlägige Ausspähsoftware und Werbespam. Daraufhin kann man gezielt unliebsame Programme deinstallieren.

Antivirus & Sicherheit Lookout App

Ein weiteres Programm, welches eine hohe Trefferquote hat und zudem einen Surfschutz anbietet, ist Antivirus & Sicherheit Lookout von Lookout Mobile Security, welches Sie vor mobilen Bedrohungen, schützt, Ihre Daten sichert und kann bei Verlust das Smartphone wiederfinden.

Lookout Sicherheit App

Zuviel Kontrolle kann auch schädlich sein

Auch wenn man gerne die komplette Kontrolle über sein Smartphone haben will, sollte man sich eingestehen das nur wenige den kompletten Umfang eines Android-Betriebssystems komplett verstehen und alle verborgenen Rechenaktivitäten nachvollziehen können.

Android hat von Linux den Superuser „root“ übernommen, der grundlegend alles auf gerooteten Geräten steuern kann. Normalerweise werden Programme in sogenannten Sandboxen installiert und ausgeführt. Das bedeutet, sie sind damit abgeschirmt vom Rest des Betriebssystems und haben keinen Zugriff auf dieses oder die anderen Programme. Damit steigt die Sicherheit und auch wenn ein Programm sich einmal als schädlich erweisen sollte, verändert es nicht das Android-Smartphone maßgeblich.

Der Superuser root hingegen vollführt alle Aktionen in der gleichen Umgebung, wodurch das Sicherheitsrisiko enorm steigt, wenn man nicht hundertprozentig sicher ist, was man tut. Daher sollte man besonders auf Programme achten, die root-Rechte haben oder haben wollen bei der Installation.

Die Empfehlung ist, das alle, die keine Experten auf dem Gebiet sind, besser die Finger vom Rooten des Handys oder root-berechtigten Apps lassen sollten. Die Gefahr ist unnötig groß.

Kleines Fazit des ersten Teils

Wer sich vor Trojanern, Spähsoftware oder horrenden Telefonrechnungen schützen möchte, sollte sich mindestens einmal intensiv mit dem Thema Datensicherheit seines Android-Smartphones beschäftigen. Im ersten Teil überprüften wir den Superuser root, Antiviren-Software und basale Sicherheitseinstellungen des eigenen Android-Handys.

Im zweiten Teil beschäftigen wir uns mit datenhungrigen Apps, dem App-Verhalten und Verschlüsselungstechniken. Auch hierbei werden wir hilfreiche Tipps liefern und nützliche Apps und Software empfehlen.

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