New York City, die Stadt der begrenzten Unmöglichkeiten, will in Zukunft die Einwohner und Touristen der Metropole mit gratis Wifi beglücken. Dazu sollen 10.000 Hotspots geschaffen werden, um maximalen Speed im Downstream zu ermöglichen. Was zuerst ganz gut klingen mag, das ist ein Graus für Datenschützer.
LinkNYC mit ambitionierten Zukunftsplänen
Das stadtweite Projekt heißt LinkNYC und präsentiert sich Kunden und Interessenten mit starken Versprechen im Netz. Neben den Hotspots an sich will die Firma auch Wifi-Säulen mit Mehrwert aufstellen. So können Nutzer an diesen Säulen ihre Geräte laden, Karten (von Google) und öffentliche Bekanntmachungen abrufen, die Polizei anwählen und vieles mehr.
Auf jeder Seite der flachen Säulen soll zudem ein 55-Zoll-Bildschirm prangen, auf dem Infos und Bekanntmachungen angezeigt werden. Natürlich in High Definition. In den nächsten acht Jahren sollen bis zu 10.000 dieser Internet- und Informationsterminals in New York City entstehen.
Das ist die Kritik der Datenschützer
Egal ob man sich mit dem Smartphone in das Wifi einwählt oder das in den Säulen integrierte Tablet nutzt: die jeweiligen Daten werden gespeichert – und das bis zu 12 Monate lang. Wer nur auf der Stadtkarte nach dem nächsten Café sucht, dem mag das egal sein. Wer allerdings seine E-Mails abruft, seine Daten zum Login eingibt und dergleichen, der mag das anders sehen.
Zudem können an den Säulen, die drei Meter hoch sind, auch kostenlose Telefonate innerhalb der USA geführt werden. Dank Kopfhörern, die man mitbringen und einstöpseln sollte, bleibt das Gespräch auch relativ privat – wie an normalen Telefonzellen auch – jedoch ist nicht klar, ob auch die Gespräche gespeichert werden.
Zu allem Überfluss kommt neben der Speicherung auch die theoretische Möglichkeit für Hacker, die Daten zu stehlen. Außerdem könnte die Polizei diverse Profile damit erstellen. Doch damit nicht genug: denn in den Säulen befinden sich auch noch Kameras sowie „Umweltsensoren“, die Geräusche und die Temperatur messen bzw. aufzeichnen. Aktuell seien diese noch nicht in Betrieb, wurde bekannt gegeben. Wofür sie aber nötig seien, das wurde nicht veröffentlicht.
Fazit zum kostenlosen Wifi in NYC
„Wer nichts zu verbergen hat, hat nichts zu befürchten.“ – dieser Satz fasst das Angebot von LinkNYC wohl am besten zusammen. Warum auch einfach nur Hotspots installieren, wenn man es gleich maßlos übertreiben kann?