ICE-HotSpots der Telekom: WLAN bei 300 km/h

WLAN-HotSpots am Bahnhof sind schon ein alter Hut. Seit Dezember 2014 haben Reisende der ersten Klasse in den ICEs der Deutschen Bahn die Möglichkeit, ein von der Telekom bereitgestelltes WLAN zu nutzen. In der zweiten Klasse soll dieses Ende 2016 verfügbar sein. Die größte Herausforderung bei der Umsetzung sind die Kommunikation der Züge mit den Sendemasten bei hohen Geschwindigkeiten und die Übermittlung des Signals in Tunneln.

Sendemasten, Server und hohe Reichweiten

Die Grundvoraussetzung, ohne die es kein WLAN in den Fernzügen der Bahn gibt, ist ein dichtes Netz von Sendemasten entlang der von den ICES befahrenen Fernstrecken (insgesamt mehr als 5.000 km). Denn wenn das Signal (UMTS/HSDPA/LTE) des einen Mastes schwächer wird, da er außer Reichweite gerät, muss schon der nächste bereit stehen und ein stärkeres Signal abgeben. Dabei bewährt sich der Übertragungsstandart LTE (4G), da er eine große Reichweite hat.

ICE-HotSpots der Telekom

(Quelle: Telekom)

Zu den Sendemasten kommt die Hardware in den Zügen. Als erstes wären da die Funkantennen, von denen jeder Wagon zwei haben soll. Von diesen Antennen werden Signale empfangen und abgegeben. Diese laufen dann über den Zug-eigenen Server, von dem ein Netzwerkkabel abgeht, welches durch den ganzen Zug führt. An diesem hängen die HotSpots. Sie sollen bis zu 800 User gleichzeitig mit mobilen Daten versorgen.

Ein Sicherstellen der Technik – auch im Tunnel

Mit einem dichten Netz von Sendemasten, einer großen Reichweite durch LTE (und später Advanced LTE oder anderen Technologien) ist schon viel getan. Allerdings muss auch die On-Board-Technik schnell umschalten können, damit es keine Übertragungsunterbrechungen gibt. Zudem ist der Aufwand für die Umrüstung zu beachten, zumal der Zug in der Zeit des Technikeinbaus nicht fahren kann.

In Tunneln soll es für die Signalübertragung sogenannte Schlitzkabel geben, welche das Signal weiterleiten und verstärken. In kurzen Tunneln könnten Sender bzw. Verstärker an der Ein- und Ausfahrt ausreichen. Kurzum: Die Technik zur Umsetzung von WLAN für hunderte Menschen bei bis zu 300 km/h ist komplex; soll aber bald möglich sein. Ganz nebenbei wird auch der reguläre Mobilfunk in den ICEs verbessert.

 prepaid-flat.net
logo